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Politisches Portrait

Kindheit, Jugend und erste politische Erfahrungen

Nina Heidt-Sommer wurde 1978 in der Stadt Lahn (Gießen) geboren und wuchs in Biebertal auf. Im Gießener Land verwurzelt, hat sie im Biebertaler Schwimmbad schwimmen gelernt, ihre erste Radtour zur Schmelzmühle gemacht und die Sommerferien im Freibad in Krofdorf verbracht. Ihr politisches Engagement entwickelte sich in Erfahrungen und Freundschaften, die sie in ihrer Kindheit und Jugend sammelte. Durch ihre Kontakte zu geflüchteten Familien engagierte sie sich über Jahre in der Hausaufgabenhilfe für geflüchtete Schülerinnen und Schüler. Seitdem ist es ihr wichtig, für Offenheit und Vielfalt des Gießener Landes einzustehen. „Durch meine Besuche bei geflüchteten Familien haben sich spannende Perspektiven für mich ergeben. Ich habe gelernt, dass verschiedene Sichtweisen zu einem neuen spannenden Ganzen führen können.“ Als prägendes Erlebnis bezeichnet Nina Heidt-Sommer eine Fahrt in die KZ-Gedenkstätte Auschwitz. „Diesen Ort zu sehen und zu erleben, mich mit den Geschichten von Menschen zu beschäftigen, die ermordet wurden, hat mich zutiefst berührt. Gleichzeitig spürte ich als Jugendliche eine große Verantwortung, mich dafür einzusetzen, dass sich solche Verbrechen nicht wiederholen.“

Vielfalt hat Nina Heidt-Sommer in ganz unterschiedlichen Momenten als Bereicherung und Chance erlebt. Sich aufeinander einzulassen und miteinander und voneinander zu lernen, prägt alle Bereiche ihres Lebens.

Studium in Gießen

Nina Heidt-Sommer studierte Lehramt an Grundschulen mit den Fächern Evangelische Religion, Deutsch und Englisch. Schwerpunkte setzte sie unter anderem in der Beschäftigung mit der Frage nach der Rolle der Kirchen im Nationalsozialismus. „Große Teile der Kirchen trugen den Nationalsozialismus. Es gab aber auch Widerstand, zum Beispiel der Bekennenden Kirche." Heidt-Sommer interessierte, wie dieser Widerstand gelingen konnte und warum sich nicht mehr Menschen anschlossen.

Arbeit an der Ganztagsgrundschule Gießen-West

Kinder in ihrer Vielfalt anzunehmen und Unterschiede als Chance zu sehen, ist für Nina Heidt-Sommer zwingende Voraussetzung, um als Lehrerin an der Ganztagsgrundschule Gießen-West zu arbeiten. Die Gießener Weststadt ist ein ehemaliger sozialer Brennpunkt, in dem Menschen aus über einhundert Nationen gemeinsam leben. Die hier lebenden Menschen haben bezüglich ihrer Bildungserfahrungen und sozioökonomischen Hintergründe ganz unterschiedliche Voraussetzungen. Die Ganztagsgrundschule Gießen-West ist der Ort, an dem alle diese Menschen aufeinandertreffen. Dieses Aufeinandertreffen hat Nina Heidt-Sommer über fast 20 Jahre als Klassenlehrerin und später als Fachlehrerin gemeinsam mit dem Team der Grundschule Gießen-West gestaltet. Das solidarische Miteinander über alles vermeintlich Trennende hinweg, ist sowohl zwischen Schülerinnen und Schülern als auch in der gesamten Schulgemeinde möglich.

Heidt-Sommer ist besonders wichtig: „Als gebundene Ganztagsgrundschule ermöglicht die Grundschule Gießen-West allen Kindern Teilhabe.“

Engagement in der GEW und in den Personalräten

Nina Heidt-Sommer ist seit Studienzeiten gewerkschaftlich organisiert. In der GEW übernimmt sie auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene Verantwortung. „Gewerkschaftliche Arbeit ermöglicht es, sich für die Beschäftigten im Bildungsbereich einzusetzen. Lehrerinnen und Lehrer geben, genauso wie die anderen in Schule arbeitenden Menschen, jeden Tag sehr viel. Ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, ist Antrieb meiner Arbeit in der GEW. Nur wenn die Bedingungen für die Beschäftigten gut sind, ist ein effektives und qualitativ hochwertiges Bildungssystem möglich, das gleiche Chancen für alle Lernenden bietet“, erklärt Heidt-Sommer ihr Engagement.

Als Mitglied des Gesamtpersonalrats am Staatlichen Schulamt für Stadt und Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis und des Hauptpersonalrats der Lehrerinnen und Lehrer am Hessischen Kultusministerium hat Heidt-Sommer in den letzten Jahren an guten Lösungen im Rahmen der Mitbestimmung der Lehrkräfte und Sozialpädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitgearbeitet.

SPD

Nina Heidt-Sommer trat nach vorheriger Aktivität bei den Jusos 1995 in die SPD in Biebertal ein. Die Ausschwitzfahrt mit dem Jugendbildungswerk der Stadt Gießen hat ihr gezeigt, dass in einer Demokratie aufwachsen und leben dürfen keine Selbstverständlichkeit ist, und man sich immer wieder einsetzen muss gegen Rassissmus, Sexismus und Antisemitismus.
„Ich wollte eine solidarische und gerechte Gesellschaft, in der alle Menschen ihren Platz finden und niemand unter die Räder kommt. An diesem Ideal hat sich bis heute nichts geändert!“, berichtet Nina Heidt-Sommer über die Beweggründe für ihr politisches  Engagement. Sie sieht die SPD als die Partei gesellschaftlichen Fortschritts und gesellschaftlichen Zusammenhalts: „Nur wenn alle Menschen ein sozial abgesichertes Leben in unserer Gemeinschaft führen können, sind die wichtigen und notwendigen Transformationsprozessse unserer Gesellschaft möglich. Die Bekämpfung des Klimawandels, die Veränderungen unserer Arbeitsstrukturen und den Weg in die Wissensgesellschaft können wir als Gesellschaft nur gestalten, wenn wir alle Menschen einbinden und alle Menschen wichtiger Teil unserer Gemeinschaft sind. Die Verbindung zwischen der Modernisierung unserer Gesellschaft und der Herstellung von Solidarität zwischen den Menschen ist die Sache der SPD!“

In der SPD leitete Nina Heidt-Sommer jahrelang die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen im Unterbezirk Gießen. Die Vernetzung und solidarische Zusammenarbeit von Frauen sind ihr sehr wichtig: „Die Frauen, die in der Generation vor mir politische Arbeit geleistet haben, haben erkämpft, dass Frauen wie ich verantwortungsvolle Positionen wahrnehmen können. Auch dass gesellschaftlicher Wandel, Kinderbetreuung, Elternzeit, Familienarbeit heute als gemeinschaftliche Aufgabe annerkannt sind, gehört zu den Errungenschaften einer Generation starker Frauen, die mit ihrer politischen Arbeit große Erfolge erzielten. In der SPD werden Frauen in ihren Kompetenzen wahrgenommen und können jedes Amt genauso bekleiden wie Männer. Es gilt, die tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern voranzutreiben und die erzielten Erfolge zu verteidigen.“

Der Kampf für Demokratie und gegen Rechtsextremismus ist seit Jahren ein Schwerpunkt Nina Heidt-Sommers. Im Herbst 2018 organisierte sie gemeinsam mit den Vorsitzenden der Ausländerbeiräte von Stadt und Landkreis Gießen Zeynal Sahin und Tim van Slobbe das Konzert „Keine AfD in den Landtag“. Viele Gießener Künstlerinnen und Künstler feierten mit Verbänden, Parteien und Vereinen die Demokratie und zeigten Gesicht gegen Rechtsextremismus. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass Menschen, die gegen andere hetzen, die andere als weniger wert ansehen oder andere diskriminieren, in unserer Gesellschaft eine Rolle spielen - nicht bei Wahlen in die Parlamente, nicht bei Demonstrationen und nicht in der öffentlichen Debatte. Wann immer Rechtsextreme öffentlich auftreten, müssen wir als Demokratinnen und Demokraten widersprechen.“, erklärt Nina Heidt-Sommer.

(Kommunal)politikerin

Als Stadtverordnete engagiert Nina Heidt-Sommer sich seit 2011. Sie betont die Bedeutung der Kommunalpolitik: „Vor Ort treffen die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger und politische Entscheidungen direkt aufeinander. Auf keiner anderen politischen Ebene ist Demokratie so sichtbar wie hier.“

In ihrer Jugend erlebte Heidt-Sommer konkret die Folgen unterschiedlicher Lebensbedingungen in der Stadt Gießen und im ländlich geprägten Biebertal: „Wenn am Wochenende oder freitagabends kein Bus kommt, werden Menschen ausgeschlossen. Gute Lebensbedingungen und Daseinsfürsorge darf sich nicht auf Städte oder gar Großstädte beschränken!“

Als Mitglied des Ausschusses für Schule, Bildung und Kultur arbeitet sie an der Verbesserung der Situation der Schulen in Gießen mit. „Kluge kommunale Schulplanung beschränkt sich nicht auf das Bereitstellen von Schulgebäuden. In Gießen ist es gelungen, Ganztagskonzepte zu entwickeln, die Chancengleichheit unterstützen. Schulsanierungen sind Motor moderner Schulentwicklung. Dabei legen wir auch unter den finanziell herausfordernden Bedingungen Wert auf Kostenneutralität für alle.“

Im Bereich Kultur engagiert Heidt-Sommer sich sowohl für etablierte Kultur zum Beispiel als Mitglied im Aufsichtsrat des Stadttheaters als auch für die freie Kulturszene, mit der sie seit Jahren bei der Planung und Entwicklung eines Kulturgewerbehofs zusammenarbeitet. „Ich habe das Gießener Stadttheater Anfang der 1980er Jahre beim traditionellen Weihnachtsmärchen Peterchens Mondfahrt kennengelernt. Seitdem gehe ich häufig und gerne ins Theater.“

Sie ist Vorsitzende im Team des SPD-Stadtverbands Gießen und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD in der Stadtverordnetenversammlung.

 

In Wiesbaden angekommen

- Gießener Anzeiger

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"Bessere Bildunspolitik. Dafür engagiert sich Nina Heidt-Sommer von der SPD. Seit Kurzem ist die Gießenerin Landtagsabgeordnete."

Interview mit Stefan Scholz